makrabar_panorama

Makrabar

makrabar

Makrabar; das Land der Mysterien, des Wissens und der Traditionen. Viele sind ausgezogen, um die Geheimnisse dieses Fürstentums im Süden Lethes zu ergründen, doch selten haben sie Erfolg auch nur eines dieser Geheimnisse zu lüften.

Seltsam mag dieses gastfreundliche und zugleich verschlossene Volk auf die Bewohner der anderen Fürstentümer wirken, so anders als sie sind sie. Nicht nur von Kleidung und Benehmen her, so haben sie auch eine grundlegend andere Religion. Verschiedene 'Liudong' der verschiedensten Auslegungen des Wegs des Qi reisen durch ganz Makrabar, um dort ihr eigenes Wissen und das der Bewohner zu mehren. Dabei unterscheiden sich die Auslegungen der einzelnen Pfade teilweise erheblich voneinander. Ihnen allen zugrunde liegt jedoch der Grundgedanke, dass eine kosmische Kraft, alles und jeden durchfließt. Das Qi. Es wird gesagt, dass es sogar Makrabari geben soll, die mit diesem Qi schier unmögliche Dinge erreichen können, das Qi nach eigenem Willen formen können. Beobachter berichteten von schwebenden Personen oder dem Zertrümmern ganzer Felsbrocken mit bloßer Hand.

Auch wenn Makrabar sich erst vor 22 Jahren Ulshar unterwarf, ist es selbst sehr alt. Mehrere Tausend Jahre existiert Makrabar bereits, und als solches schaut es selbstverständlich auf eine lange Tradition zurück, die jeder Makrabari sehr in Ehren hält. Eine besondere Rolle nehmen hier die Ahnen und Vorfahren ein, welche besonders verehrt werden, oftmals mit eigenen kleinen Schreinen im Garten des Hauses.

Eine weitere Besonderheit ist das Geld, so hat Makrabar lange vor dem Rest Lethes bereits eigenes Papiergeld, den Han, welcher geziert wird vom Wappen Makrabars, dem Phönix.

Seine Position in Lethe behauptet es vor allem durch seine Abgeschiedenheit, abgesehen von ein paar sehr schweren Seewegen lässt sich Makrabar inzwischen nur noch durch einen einzelnen Bergpfad im Norden der Erdprovinz erreichen. Ein weiterer Bergpfad, der die Metallprovinz mit dem östlichen Nachbar-Fürstentum Tulenin verband, wurde verschüttet. In ganz Lethe bekannt ist Makrabar vor allem durch seine großen Lotus-Anbaugebiete. Der grüne Lotus ist eine Pflanze, welche nur in Makrabar wächst und angebaut wird. Auch wenn andere Fürstentümer Lethes mit wenig Erfolg versuchten, billige Kopien zu kultivieren, so ergibt nur die von einem erfahrenen Alchemisten verarbeitete Pflanze ein lebensverlängerndes, stärkendes Elixier. Das genaue Rezept ist, wie so vieles, was Makrabar ausmacht, geheim. So ist das Vinios-Elixier neben dem in Makrabar vor allem für Feuerwerk genutzte Schwarzpulver eines der Haupthandelsgüter zwischen Makrabar mit dem Rest Lethes. Doch auch viele andere Tränke, Gifte oder Tinkturen lassen sich von den makrabarischen Alchemisten brauen, gehe es nun um Fruchtbarkeit, ein schöneres Aussehen oder schädliche Tränke. Und so sind viele einflussreiche Personen aus ganz Lethe Kunden bei makrabarischen Alchemisten. Ein Umstand, dessen sich der Fürst sehr wohl bewusst ist.

Doch, was verbirgt sich hinter dem Lächeln? Was für Geheimnisse lassen sich alles ergründen in den Herzen der Makrabari? Sind sie wirklich so Gastfreundschaftlich wie sie vorgeben zu sein oder haben sie andere Pläne? Und nicht zuletzt, sollte man wirklich ohne Bedacht alles trinken, was diese Meister der Alchemie einem zu trinken anbieten? Finde es heraus, auf dem Broken Crown!

Dein Interesse ist geweckt? Finde noch mehr über Makrabar heraus in dem du einen Blick in das Broken Crown Wiki wirfst.

"Kehrst du in Makrabar ein, so wird dich überall ein Lächeln finden."
Hoa Tsu, Lehrmeister des Pfads der gefleckten Taube

(Text vorlesen lassen mp3/ ogg)

Aus den gesammelten Reisetagebüchern des Uberto Soranzo, reisender Händler und Erbe des Soranzo Vermögens, Aquilia:

Liebes Tagebuch. Allein so zu beginnen straft mich innezuhalten und seufzend zu Papier zu bringen, dass ich nach wie vor sehr verwirrt bin, wenn es um meine Erfahrungen und Erlebnisse im eigenartigen und fremden Makrabar geht. Ich möchte dir gegenüber betonen, wie sehr es mich drängt, auf die ursprünglichste Wortwurzel von 'eigenartig' zu verweisen! Denn weiter wüsste ich auch nicht zu beschreiben, nein, zu versuchen zu beschreiben, wie eigen und unverwechselbar die Art der Makrabari ist und wie zerrissen ich mich nach wie vor fühle, sobald meine Gedanken mit den heiligen Winden dieses Landes ziehen.

Lass mich beginnen, wo alles seinen Lauf nahm, nämlich am Anfang der Geschichte! Von allen Waren, die einen Händler nach Makrabar führen könnten, treibt es wohl noch am ehesten Waffenschmiede und Alchemisten wegen des exzellenten Makrabari Stahls und den sagenumwobenen Kräutern und Pflanzen der Sieben Provinzen in das Fürstentum Makrabar. Ein Land unter den wachsamen Augen des Hochphönix, das dennoch stets lächelt und freundlich ist, vielleicht gerade deshalb? Ach, liebes Tagebuch, ich schweife mit meinen Gedanken schon wieder in gefährliche Tiefen ab! Aber wen wundert das, es geht immerhin um das Land Makrabar, in dem seit Jahrhunderten unsichtbare Mächte am Werk sind, wo mancher mit den richtigen Worten und Gesten in der Lage ist das Wetter zu verändern, die Zukunft zu lesen oder sogar Narben und Wunden verschwinden lassen kann. Beim Anblick eines solchen Hokuspokus würde einem anständigen Medikus das Blut in den Adern gefrieren! Aber wo war ich?

Nun, trotz der Berühmtheit des gefalteten Stahls der Makrabari lockte mich nicht Mordlust, sondern Appetit und Hunger gen Süden! Zur Eröffnung des neuen Trockendocks meiner Familie war es mir aufgetragen worden, für das leibliche Wohl zu sorgen, wenn Aquilia sich die Ehre gibt. Ein fulminantes und exotisches Mahl für die erlesenen Gaumen der goldenen Stadt, das war mein Ziel, welches mir auch glücken sollte, liebes Tagebuch, doch dazu später mehr.

Den wahren Namen meines ersten und letzten Halts im Land des goldenen Phönix auszusprechen, habe ich aufgegeben und werde weiterhin den "schmutzigen Gaijin-Namen" dafür benutzen, der wohl grob "Stadt der Erde" bedeutet. Dort erstand ich alle Waren zu einem Preis, der mir bei meinem ersten Geschäft fürchterlich fair vorkam. Dieses papierartige Zahlungsmittel, dass sie Han nennen, machte meine Transaktionen in diesen Gefilden zwar unfassbar angenehm beim Bezahlen, aber umso schwerer tat ich mich mit meinem Spickzettel, auf dem die komplexen Zeichen der Makrabari neben ordentlichen Zahlen notiert waren. Eine solche Übersetzungshilfe in den Händen des Handelspartners schreit ja geradezu: "Hier, ich bin ein Fremder! Zieh mich über den Tisch!" Dafür hätte ich bis zu diesem Tag meine goldenen Hände ins Feuer gelegt, doch nichts, weder Gang, noch Sprache, noch Haltung dieses Südländers verrieten auch nur die Spur einer solchen Absicht! Der Verrückte unterstützte mich auch noch lächelnd und lobte ausschweifend meine Fortschritte im Übersetzen und Umrechnen unseres Geldverkehrs! Er tat dies alles mit einer derartigen Seelenruhe und einem an Sanftmut nicht zu übertreffenden Lächeln, dass es mir eiskalt den Rücken herunter lief. Meine Instinkte kreischten in mir auf, doch ich konnte keinerlei Betrug oder Bedrohung ausmachen. Dieses Gefühl im Bauch, dieser Stachel im Nacken, sollte fortan mein Begleiter auf dieser Reise bleiben. Wie eine Klinge, die an einem Seidenfaden über dem eigenen Kopf zu schweben scheint, kann man den Gedanken in Makrabar nicht loswerden, dass Auffallen oder sich etwas zu Schulden kommen lassen zwei Umstände sind, die man unter allen Umständen vermeiden möchte.

Reis, exotischer Fisch, duftende Kräuter, kunterbunte Gewürz, würziger Reiswein und derber Reisbranntwein: Makrabar wird an Köstlichkeiten nie langweilig! Gierig und überwältigt von solcher Pracht hatte ich mir den Wagen wohl überladen, so dass mir doch wirklich auf dem Weg aus der Stadt hinaus ein Sack Reis vom Wagen fiel. Tja, da stand ich also auf der gepflasterten Straße, die nach Norden hin ins Herzland geführt hätte und hinter meinem Wagen ein Meer aus kleinen, weißen Schneeflocken. Nach vorne wie hinten nichts am Horizont und zu beiden Seiten eingekeilt zwischen endlosen Reisfeldern, auf denen dutzende von Strohhüten auf und ab wippten. Normalerweise interessiere ich mich herzlich wenig dafür, wenn in Makrabar ein Sack Reis umfällt, liebes Tagebuch, aber dieser Reis, der die Straße so winterlich anmuten ließ, war schließlich mein eigener!

Da geschah etwas Seltsames: Von Überall strömten die Menschen von den Feldern, lächelten mich freundlich an und begannen allen Ernstes den Reis aufzusammeln! Kein noch so leidenschaftlich vorgetragenes Händlermakrabari von mir konnte diese Menschen davon abbringen, ihr lachhaft erscheinendes Unterfangen, nämlich eine unendliche Zahl an Reiskörnern von der Hauptstraße aufzulesen, weiter zu verfolgen. Da war er wieder, der kalte Schauer! War das Gastfreundlichkeit oder blanke Angst hinter den seligen Gesichtern dieser Reisbauern? Als die Einheimischen dann auch noch anfingen, ihre Strohhüte mit Reis zu füllen, damit ich meine verschütteten Güter sicher transportieren konnte, ging es mit mir durch und ich eilte mit dem Rest meiner Waren auf und davon, höfliche Rufe und beschwichtigende Gesten im Nacken.

Keinen halben Tag später überquerte ich den Niemandslandstreifen, allda sich der Süden und das Herzland die Hand reichen. Eine Gruppe von in Seide gehüllten Makrabari Beamten des Fürsten lies meine Kutsche abseits des dortigen Handelsposten von der Straße bringen und bestand darauf, mit mir zu sprechen. Ihnen sei zu Ohren gekommen, ich hätte auf der Reise, von der Erdstadt aus, hierher, einen Sack Reis verloren! Wie konnte diese Nachricht mich nur überholen? Sie bestanden darauf, mir meinen Verlust in Form eines neuen Sackes Reis zu ersetzen, liebes Tagebuch! Auf Kosten des Provinzmeisters! Stelle dir meine Verwunderung und mein Glück vor! Und nun stelle dir mein stilles Entsetzen vor, als er mich wieder heimsuchte, der kalte Schauer. Auch auf mein herausgerutschtes "Warum?" hatten die Herren eine Antwort, die meine heimlichen Sorgen noch anfeuerte: Man möchte, so sehr man den Handel mit mir begrüßt hat, mir keinen Grund geben, meinen Aufenthalt unnötig verlängern zu müssen! Und wieder dieses samtweiche Lächeln. Makrabar, liebes Tagebuch, was soll ich sagen? Bewundere ich es? Ja, ohne Zweifel. Fürchte ich es? Auch das, jedoch eher so, wie man sich vor einer Raubkatze ducken will, die kurz vor dem Sprung steht. Doch schon bald muss ich wieder dorthin aufbrechen, selbstverschuldet sogar, wie ich fürchte. Dafür fand mein Festmahl leider zu viel Zuspruch und Begeisterung. Schreibe ich leider, liebes Tagebuch? Die netten Herren der Provinz werden mich sicher schon an der Grenze erwarten. Bei meinem Glück haben sie vielleicht sogar die Einkäufe für mich bereits erledigt. 'Nichts entgeht uns, nichts widersteht uns.' - auch ich nicht.

nach oben